Automatisierung des Kleinteilelagers und Standortkonzept für Geis Ersatzteil-Service

Die Kapazitätsgrenze des Lagers Neu-Isenburg des Logistikdienstleisters Geis Ersatzteil-Service GmbH war erreicht – zusätzlich wurden bereits zwei Außenlager genutzt. Ziel des Projekts war es daher, ein innovatives Standort- und Logistikkonzept zu entwickeln, das sich vor allem auf die Automatisierung des Kleinteilelagers konzentriert.

Durch das stark wachsende Auftragsvolumen, ein breites Artikelspektrum und hohe Retourenquoten stießen die bestehenden Prozesse zunehmend an ihre Grenzen. Kurze Abrufzeiten mussten weiterhin gewährleistet werden, gleichzeitig sollten Lagerflächen, Materialfluss und IT-Systeme effizienter genutzt werden.

LogBer begleitete Geis Ersatzteil-Service von der Bewertung der IST-Situation über die Entwicklung eines SOLL-Stufenkonzepts bis hin zur Realisierung im laufenden Betrieb – inklusive eines passenden Brandschutzkonzepts für die automatisierte Kleinteilelagerung.

Herausforderungen

  • Kapazitätsgrenzen und Nutzung von Außenlagern
    Die Kapazität des Lagers Neu-Isenburg war ausgeschöpft, sodass bereits zwei Außenlager zur Entzerrung der Bestände genutzt wurden. Das führte zu zusätzlichen Transporten, höherer Komplexität und einem erhöhten Steuerungsaufwand im Tagesgeschäft.

  • Breites Artikelspektrum und hohe Retourenquote
    Geis Ersatzteil-Service arbeitet mit einem breiten Spektrum an Ersatzteilen und verzeichnet eine hohe Retourenquote. Beides stellt besondere Anforderungen an Lagerstrategien, Wegeführung und Bestandsführung im Kleinteilelager.

  • Kurze Abrufzeiten und Serviceanforderungen
    Trotz der angespannten Flächensituation mussten kurze Abrufzeiten für Kundenbestellungen sichergestellt werden. Die Leistungsfähigkeit der Kommissionierung durfte auch im Rahmen einer Automatisierung nicht leiden.

  • Optimierungspotenziale im Lagerverwaltungssystem (LFS)
    Zu Projektbeginn wurden IST-Situation sowie Digitalisierungs-, Automatisierungs- und Standortpotenziale bewertet. Teil des SOLL-Stufenkonzepts war es, Optimierungs- und Anpassungspotenziale des eingesetzten Ehrhardt+Partner Lagerführungssystems (LFS) herauszuarbeiten und gezielt zu nutzen.

  • Realisierung im laufenden Betrieb
    Die Umsetzung des Projekts erfolgte im laufenden Betrieb – ein typisches „Umbauen am offenen Herzen“. Alle Maßnahmen zur Automatisierung des Kleinteilelagers mussten so geplant werden, dass die laufenden Kundenaufträge weiter zuverlässig abgewickelt werden konnten.

  • Brandschutzkonzept für automatisierte Kleinteilelagerung
    Parallel zur Automatisierung war ein Brandschutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen, das die rechtlichen Anforderungen erfüllt und auf die spezifische Technik der automatisierten Kleinteilelagerung abgestimmt ist.

Unsere Lösung

LogBer strukturierte das Projekt für Geis Ersatzteil-Service in aufeinander aufbauende Schritte – von der Analyse über die Konzeptentwicklung bis zur Realisierung.

Bewertung der IST-Situation und Potenzialanalyse

Zu Beginn wurden die bestehende Lagerstruktur, Prozesse und IT-Systeme in Neu-Isenburg detailliert analysiert. Ziel war es, Digitalisierungs-, Automatisierungs- und Standortpotenziale systematisch zu identifizieren.

Dazu gehörten unter anderem:

  • Analyse der Belegungs- und Bewegungsdaten im Kleinteilelager

  • Bewertung von Prozessabläufen in Kommissionierung, Nachschub und Retouren

  • Prüfung der Einbindung der Außenlager in den Materialfluss

  • Identifikation von Engpässen in LFS-gestützten Prozessen

SOLL-Stufenkonzept mit Fokus Automatisierung Kleinteilelager

Auf Basis der Analyse wurde ein SOLL-Stufenkonzept entwickelt, das ein effizientes, schrittweise umsetzbares Zielbild für den Standort beschreibt. Dabei wurde das Optimierungs- und Anpassungspotenzial des Ehrhardt+Partner LFS gezielt berücksichtigt.

Das Stufenkonzept umfasste u. a.:

  • Definition eines Ziel-Layouts für das Kleinteilelager mit klaren Zonen und Materialflüssen

  • Ableitung von Automatisierungsstufen (kurzfristig, mittelfristig, langfristig)

  • Abstimmung der LFS-Funktionen auf das zukünftige Automatisierungsniveau

  • Szenarien zur Reduktion und perspektivischen Ablösung der Außenlager

Umsetzung im laufenden Betrieb

Die Realisierung des Projekts erfolgte im laufenden Betrieb. Maßnahmen zur Anpassung der Lagertechnik, zur Prozessumstellung und zur Optimierung der LFS-Abläufe wurden in mehreren Schritten eingeführt, etwa:

  • schrittweiser Umbau von Flächen und Regalzonen im Kleinteilelager

  • Einführung neuer Prozesslogiken in LFS (z. B. für Nachschub, Retouren, Wegeoptimierung)

  • sukzessive Verlagerung von Beständen aus Außenlagern in die optimierte Lagerstruktur

Brandschutzkonzept für automatisierte Kleinteilelagerung

Parallel zur technischen Umsetzung wurde ein Brandschutzkonzept zur automatisierten Kleinteile-Lagerung ausgearbeitet und erfolgreich umgesetzt. Das Konzept stellt sicher, dass die eingesetzte Automatisierungstechnik, die Lagergeometrie und die gesetzlichen Vorgaben (z. B. hinsichtlich Brandabschnitten, Detektion und Löschtechnik) aufeinander abgestimmt sind.

Projektergebnisse

Die Automatisierung des Kleinteilelagers und das neue Standort- und Logistikkonzept stärken die Leistungsfähigkeit des Geis-Standorts Neu-Isenburg.

Erhöhte Lagerkapazität und effizientere Flächennutzung
Durch das neue Konzept und die Fokussierung auf das Kleinteilelager kann die vorhandene Fläche besser genutzt werden. Das reduziert die Abhängigkeit von Außenlagern und vereinfacht die Steuerung der Bestände.

Stabile Prozesse trotz hoher Retourenquote
Die Optimierung der Prozesse im Kleinteilelager – inklusive LFS-Anpassungen – trägt dazu bei, das breite Artikelspektrum und die hohe Retourenquote kontrolliert abzuwickeln.

Schnelle Abrufe und verbesserter Servicegrad
Die Kombination aus strukturiertem Layout, automatisierten Abläufen im Kleinteilelager und abgestimmten LFS-Funktionen unterstützt kurze Abrufzeiten und sichert den Servicegrad gegenüber den Kunden.

Sicherer Betrieb durch Brandschutzkonzept
Das umgesetzte Brandschutzkonzept für die automatisierte Kleinteilelagerung ermöglicht einen regelkonformen und sicheren Betrieb der neuen Lösung.

Klare Investitionsbasis
Das Projektvolumen von 4,3 Mio. EUR verschafft Geis Ersatzteil-Service eine moderne, zukunftsorientierte Basis für Automatisierung und weiteres Wachstum am Standort.

Logo Geis Global Logistics

Branche

Logistikdienstleister

Umsetzungszeitraum

2023

Standort

Neu-Isenburg

Investitionsvolumen

4,3 Mio. EUR

Projektverantwortlicher

Malte Kröger

Portrait Malte Kröger

Wer viel schreibt, weiß wenig – bringe es auf den Punkt!

Malte Kröger

Geschäftsführer | Senior Logistikberater

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